Homo sapiens starb beinahe aus

NEW YORK dpa ■ Die Menschen wären vor 70.000 Jahren um ein Haar ausgestorben. Nur 2.000 moderne Menschen teilten sich damals den Lebensraum, den heute gut sechs Milliarden bewohnen. Das schließen amerikanische und russische Forscher aus einer Erbgutanalyse. Darin gebe es so überraschend geringe Variationen, dass es nur von einem ganz kleinen „Gen-Pool“ entsprungen sein könne, berichten die Forscher im American Journal of Human Genetics. Das Team konzentrierte sich auf„Mikrosatelliten“ im Erbgut. Das sind kurze, mehrfach wiederholte DNA-Abschnitte, deren Sinn bislang wenig verstanden ist und die auch als Abfall-DNA bezeichnet werden. Die Studie bestätigt zudem, dass der Homo sapiens erst vor knapp 70.000 Jahren seine afrikanische Heimat verließ und den Rest der Welt eroberte. Eine frühere Studie, die sich am Y-Chromosom von 1.000 Männern in 21 Stämmen orientierte, hatte den Auszug aus Afrika auf die Zeit vor 66.000 Jahren gelegt.