Massen-Outing

GAL wünscht sich Coming-Out-Day für CSD 2004. Schwarz-Schill wird aber wohl nicht zustimmen

Die GAL wünscht sich für den Christopher Street Day im kommenden Jahr einen so genannten Coming-Out-Day. An einem solchen Tag soll es überall in der Stadt Diskussionen, Vorträge und Aktionen zum Thema Bekenntnis zum Schwul- oder Lesbischsein geben. Der schwulenpolitische Sprecher der Fraktion, Farid Müller, hat einen entsprechenden Antrag an die Bürgerschaft gestellt. Die Senatsfraktionen haben jedoch bereits Ablehnung des Antrages signalisiert.

„Der CSD ist an sich jedes Jahr ja ein klassisches massenhaftes Selbst-Outing“, sagt Müller, und schließlich gebe es „keine besseren Botschafter für Akzeptanz als die schwul-lesbischen Menschen selbst.“ Homosexualität sei „nicht als Privatsache zu betrachten“, findet Müller, denn es gebe es noch genug gesellschaftliche Gründe, warum sich Menschen nicht zu ihrer geschlechtlichen Orientierung bekennen.

Der CSD biete dafür ein gutes Forum: Hamburg hat 2004 den Zuschlag für den Europride, den europäischen CSD, erhalten. Müller erwartet dann eine halbe Million TeilnehmerInnen. Für dieses Jahr hat er Justizsenator Roger Kusch (CDU) zu einem Rededuell auf dem CSD-Straßenfest am morgigen Sonnabend eingeladen. Kusch hat bisher nicht geantwortet.

Die Schwusos in der Hamburger SPD fordern derweil von der Bundesregierung, die Umsetzung des Lebenspartnerschaftsgesetzes zu forcieren. Ihr Vorsitzender Lutz Kretschmann betonte, Rot-Grün solle trotz der Blockade des Gesetzes durch die Union den gesetzlichen Spielraum nutzen. AHA