Ein Plakat für den Frieden

Die Farben der „Friedenstreppe“ an der Woltmershauser Straße sind schon verblasst. Im Juli 2002 bemalte Joachim „Bommel“ Fischer die Treppe, die den Deich hinaufführt, mit peacigen Symbolen und schrieb auf jede Stufe das Wort „Frieden“ – in zwölf verschiedenen Sprachen. Fünf Meter entfernt hat der 42-Jährige von der Pusdorfer Friedensgruppe gestern ein neues Werk geschaffen. Neben der Werbung einer Eisfirma hat Fischer eine Plakatwand als Riesenpostkarte gestaltet – adressiert an den Bremer Senat. Das Plakat soll die Bremer Bevölkerung darauf aufmerksam machen, was in ihrer Stadt alles produziert wird. „Bremen ist eine Rüstungshochburg“, sagt Fischer.Die Friedensgruppe aus Woltmershausen fordert, dass die Bremer Produktionsbetriebe auf die Herstellung ziviler Güter umgestellt werden und keine Rüstungsgüter mehr über die bremischen Häfen verschifft werden. Zudem soll der Senat sein Konversionsprogramm wieder aufnehmen. Das Programm war 1991 geschaffen worden, um Arbeitsplätze in der Rüstung in zivile Stellen umzuwandeln, wurde aber vor zwei Jahren eingestellt.Zum Thema „Rüstungsstandort Bremen“ haben verschiedene Friedensgruppen nun eine gemeinsame Broschüre veröffentlicht. Zwar wurde der Anteil der rüstungsabhängigen Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe von neun Prozent 1989 auf fünf Prozent im Jahr 1997 gesenkt. In Forschung und Entwicklung sei vor sechs Jahren noch jeder zweite Beschäftigte in der Rüstung tätig gewesen. Bremen sei damit stärker von der Rüstungsindustrie abhängig als die anderen westdeutschen Bundesländer. Die Kriegsgegner wollen deshalb Anfang Juli in der Bremer Innenstadt einen Wegweiser zu den Produktionsstätten der Waffenindustrie aufstellen. hude/Foto: K. Rolfes