eulennest: Der nackte Mensch
Nicht die drückende Hitze in der afrikanischen Savanne hat dazu geführt, dass unsere Urahnen ihr Fell abgelegt haben: Flöhe und Läuse und andere unangenehmen Plagegeister, die sich gern in das Fell von Säugetieren einnisten, sollen Schuld daran sein. Diese Theorie vertreten zumindest zwei britische Wissenschaftler. Für die Professoren Sir Walter Bodmer von der Universität Oxford und Mark Pagel, Universität Reading, ist das Argument mit der heißen Savanne nicht überzeugend, weil die Nächte in Afrika oft bitterkalt sind. Sie glauben vielmehr, dass die Behaarung vor einer halben Million Jahre nach der Erfindung von Kleidung und Feuer verschwand, weil sie die Übertragung von Krankheiten förderte. Das Nacksein sei weitaus hygienischer. Und praktischer: „Schimpansen verbringen den halben Tag mit der Fellpflege“, erläutert Pagel. „Ohne Fell und die Parasiten darin konnten Männer und Frauen wertvolle Zeit und Energie sparen und für die Suche nach Nahrung und Unterkunft verwenden.“
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