FDP-Parteitag: Rexrodt tritt ab

Bei der Berliner FDP verabschiedet sich auf dem Landesparteitag an diesem Wochenende der Mann, der die lange zerstrittenen Liberalen 2001 als Ein-Mann-Show zurück ins Abgeordnetenhaus brachte: Günter Rexrodt, im Wahlkampf als „Mister Wirtschaft“ beworben. Neuer Chef des rund 2.900 Mitglieder großen Landesverbands soll der bisherige Parteivize Markus Löning werden, der wie Rexrodt für die Berliner FDP im Bundestag sitzt. Rexrodt war nicht nur seit Februar 2000, sondern bereits früher einmal Parteichef. Ende 1995 trat er nach nur anderthalb Jahren an der FDP-Spitze zurück, nachdem die Partei aus dem Abgeordnetenhaus geflogen war. In den 80er-Jahren war Rexrodt, seit 1980 FDP-Mitglied, erst Wirtschaftsstaatssekretär, dann Finanzsenator, ging dann zur Citibank AG und zur Treuhand. Bundesweit bekannt wurde er als Wirtschaftsminister unter Helmut Kohl von 1993 bis 1998. Seit 2001 ist er Bundesschatzmeister der FDP. Sehr umstritten war Rexrodts Tätigkeit bei der Beratungsfirma WMP Eurocom. Der Rechtsanwalt und Ex-FDP-Bezirkschef Peter Landauer warf ihm vor, politische Ämter und privatwirtschaftliche Interessen zu vermengen. Eins seiner Urteile: „Jede Äußerung oder jedes Verhalten des Günter Rexrodt kann auf direkten oder indirekten finanziellen Zuwendungen Dritter beruhen.“ STA