Luigi Brutaletti

BSAG-Fahrt endete für Nordafrikaner am Boden der Waller Heerstraße mit Controletti-Knie auf dem Hals

Diesen Donnerstagnachmittag wird Moncef A. wohl nicht vergessen: Als er an der Haltestelle Gustavstraße in Walle aus der Bahn steigen wollte, geriet er in eine Kontrolle der BSAG. Er berichtet: „Da standen zehn Kontrolleure, die den Ausweis sehen wollten. Ich sagte, ‚Ich habe eine Jahreskarte‘. Ich wollte erst aussteigen und dann die Karte zeigen. Da haben sie mich gepackt.“

Kurze Zeit später lag der Nordafrikaner auf dem Boden, sechs Männer über ihm: „Einer hatte sein Knie auf meinem Hals, einer auf meiner Hand und dem Bein.“ Freitag Morgen habe ihm ein Arzt Knie- und Armverletzungen bescheinigt. Auch A.s Brille ist bei der brutalen Ticket-Kontrolle zu Bruch gegangen.

Eine 26-jährige Frau bestätigt, dass Moncef A. gezappelt habe, weil er keine Luft mehr bekommen habe. Sie schätzt das Vorgehen als rassistisch ein.

Auf das Verhalten seiner Leute angesprochen, sagt Andreas Ehlers, Geschäftsführer des „Bremer Service Teams“ (BST), dass sich Ticketbesitzer oft weigerten, ihre Karte zu zeigen. Die Kontrolleure seien „keine Rambos“ und wollten „nur kein Messer in den Bauch bekommen“. Er ergänzt: „Einer unserer Leute kam hier vorgestern mit einem zerrissenen T-Shirt an“. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass es eine Anzeige wegen gegenseitiger Körperverletzung gebe. ube