Übergriff auf Behinderte

In einer Behinderten-Einrichtung in Celle ist erneut eine Bewohnerin sexuell missbraucht worden. Jahrelang habe sich ein Erziehungshelfer der Einrichtung „Lobetalarbeit“ an der geistig behinderten Frau vergangen, teilte der Leiter der Einrichtung, Carsten Bräumer, am Freitag mit. Die Frau soll sogar schwanger geworden sein und ein Kind geboren haben. Dem Angestellten wurde gleich nach Bekanntwerden des Vorfalls gekündigt.

Bereits im Oktober 2008 war in der Behinderten-Einrichtung ein Fall von schwerem sexuellen Missbrauch an einer Bewohnerin bekannt geworden. „Solche Fälle sind für uns unerträglich und die absolute Ausnahme“, sagte Bräumer nun. Die Mitarbeiter der „Lobetalarbeit“ seien inzwischen stark sensibilisiert und sollen entsprechend fortgebildet werden, um Anzeichen von sexuellem Missbrauch noch schneller zu erkennen. Die jüngste Tat habe die Einrichtung nun selbst angezeigt. Der Sache solle außerdem mit aller Härte nachgegangen werden, sagte der Leiter.

In der diakonischen Einrichtung leben rund 800 Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung sowie 100 Senioren. Mehr als 1.000 Mitarbeiter sind in dem Haus beschäftigt. Als Reaktion auf die Vorfälle ist ein Psychologe als Ansprechpartner für die Opfer benannt worden. An ihn können sich Betroffene wenden. TAZ/DPA