Klare Linien

Finalisten des Braun Preises im Wilhelm Wagenfeld Haus

Es sieht alles so aus, als wäre es schon zu kaufen. Bis zum 23. Mai zeigt das Design Zentrum Bremen im Wilhelm Wagenfeld Haus Modelle junger DesignerInnen, die es beim Braun Preis 2003 in die letzte Runde geschafft haben. Einzige Teilnahmebedingung: höchstens zwei Jahre Berufspraxis. Obwohl nicht vorgegeben wurde, was zu gestalten war, sind nur alltagsnahe Entwürfe ins Finale gekommen – vom Internetradio bis zur solarbetriebenen Straßenlaterne. Die Formensprache ist zurückhaltend, mit klaren Linien und leicht geschwungenen Flächen.

Der Gewinner des mit 11.000 Euro dotierten Wettbewerbs sieht gerade im medizinischen Bereich Nachholbedarf bei der Gestaltung von Oberflächen: „Dort, wo den Menschen geholfen wird, muss der Mensch im Mittelpunkt stehen.“ Der 30-jährige Benjamin Holch hat einen Computertomografen entwickelt, der im Gegensatz zu den furchteinflößenden weißen Röhren geradezu einladend aussieht. Im Gegensatz zu ihnen ist Holchs Modell offen – die PatientInnen legen sich auf eine Pritsche, die durch einen Ring geschoben wird. Neben der pastellgrün-weißen Farbkombination soll ein eingebautes Kommunikationssystem beruhigend wirken. Ebenso unaufgeregt ist die Ausstellung: zurückhaltendes Design, das unauffällig im Alltag verschwindet. Axel Lerner

Wilhelm Wagenfeld Haus, dienstags 15-21 Uhr sowie mittwochs bis sonntags 10-18 Uhr. Bis 23. Mai