tagung der walfang-kommission

Berliner Initiative für Meeressäuger

Die Internationale Walfang-Kommission (IWC) trifft sich in der Regel einmal jährlich, in dieser Woche das erste Mal in Berlin. Bundesagrarministerin Renate Künast (Grüne) erhofft sich von der heute beginnenden Tagung ein Signal für den besseren Schutz der Meeressäuger. Sie macht sich für die Annahme der so genannten Berliner Initiative stark. Diese sieht die Einrichtung eines IWC- Ausschusses vor, der sich mit allen Bedrohungen für Wale und entsprechenden Schutzmaßnahmen befassen soll. Gefahren sind neben dem Beifang in der Fischerei auch die Verschmutzung der Meere, Schiffslärm und der Klimawandel. Die USA hatten 1946 erstmals eine internationale Walfang-Konferenz einbrufen, die ein „Abkommen zur Regulierung des Walfangs“ entwarf. Dieses trat 1948 in Kraft und führte zur Errichtung der Internationalen Walfang-Kommission. Die ersten Jahrzehnte der IWC standen im Zeichen der Ausbeutung der Wal-Bestände. Die Quoten orientierten sich nicht an den vorhandenen Beständen und führten zu einer gefährlichen Überjagung. Bereits 1972 forderte die „UN-Konferenz: Mensch und Umwelt“ in Stockholm ein totales zehnjähriges Fangverbot. 1982 beschloss die IWC ein Verbot des kommerziellen Walfangs, das 1986 in Kraft trat. Norwegen und Russland erkennen das Verbot formal bis heute nicht an. Auch Japan fängt Wale unter dem Deckmantel des wissenschaftlichen Walfangs.

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