was macht eigentlich ...Christian Ströbele?

Heimradeln

Ob er im Sattel sitzend oder doch noch in einem Bahnabteil Berlin erreicht hat, ist unklar. Vielleicht irrte Christian Ströbele gestern Abend auch noch irgendwo zwischen Cottbus und der Hauptstadt umher. Denn der Weg durch Spreewald und Niederlausitz ist immerhin 130 Kilometer lang. Und gegen 14 Uhr befand sich der Bundestagsabgeordnete nach eigener Auskunft erst „kurz hinter Cottbus“. Dass er mit drei Begleitern die Fahrradtour wählte, um vom Bundesparteitag nach Hause zu kommen, hat vor allem einen ärgerlichen Grund: Auf der Hinfahrt verspätete sich der Zug um 35 Minuten. Was angesichts einiger eingleisiger Strecken vor allem „ein organisatorisches Problem“ sei, dem begegnet werden müsse.

Die Radelroute immerhin gilt als lohnenswert. Mit Sicherheit aber bietet sie viel Stoff für urgrüne Anliegen. Am Weg liegt etwa das Braunkohlekraftwerk Vetschau. Nach 40 Jahren eher unökologischen Betriebes sind die Auswirkungen augenscheinlich. Der Hofjagdweg der Hohenzollern führt dann von Lübben nach Berlin. Im Örtchen Brandt regt die Investitionsruine CargoLifter zum Nachdenken an.

Bekanntlich nutzt Ströbele das Zweirad auch als Alternative zum Fußmarsch. Das ist gerade dann vorteilhaft, wenn man kaum einer größeren oder kleineren Demonstration fernbleibt. Die begleitet er regelmäßig per Velo. Aber 130 Kilometer im märkischen Sand sind dann doch was anderes – im Notfall wollte Ströbele dann doch wieder das langsame Angebot der Bahn nutzen.HHE
(FOTO: AP)