Kongo-Truppe macht Ernst

Gefecht der Eingreiftruppe bei Bunia: Lendu-Miliz schießt, Franzosen schießen zurück

BUNIA afp/taz ■ Die französischen Eingreiftruppen im kongolesischen Bunia sind am Samstag zum ersten Mal in ein Feuergefecht geraten. Wie Truppensprecher Gérard Dubois bestätigte, wurde eine Patrouille außerhalb von Bunia beim Dorf Dele beschossen, etwa fünf Kilometer südöstlich der Stadt. Sie schoss 20 Minuten lang zurück. Es habe keine Verletzten gegeben.

Dubois wollte nicht sagen, welcher Gruppe die Angreifer angehören, aber Dele ist als Hochburg der Milizen des Lendu-Volkes bekannt. Diese haben sich außerhalb Bunias gruppiert, das von der Hema-dominierten UPC (Union kongolesischer Patrioten) kontrolliert wird. Am vorletzten Wochenende hatten sie versucht, Bunia von der UPC zu erobern. Die UPC erklärte sich nach dem Zwischenfall in Dele „sehr zufrieden“ und meinte, die multinationale Eingreiftruppe habe endlich „die Realität“ erlebt. „Für Bunia ist das Problem nicht innerhalb der Stadt, sondern am südöstlichen Rand“, so UPC-Führer Thomas Lubanga. UPC-Einheiten waren in der Nähe des Kampfgebiets präsent und applaudierten, als die Franzosen das Feuer auf die Lendu eröffneten. In verschiedenen Teilen der Provinz Ituri, von der Bunia die Hauptstadt ist, dauern Kämpfe zwischen Hema- und Lendu-Milizen an. Uganda meldete am Wochenende ein von Lendu verübtes Massaker mit mindestens 77 Toten im Ort Nyoga. D.J.