Motassadeq will streiten

Terrorverdächtiger zieht gegen Harburger Uni vor Gericht, die ihrem Ex-Studenten erneute Zulassung verweigert

Der Terrorverdächtige Mounir El Motassadeq will seine Zulassung zum Studium an der Technischen Universität (TU) Harburg vor Gericht durchsetzen. Sein Verteidiger Josef Gräßle-Münscher kündigte an, vor das Hamburger Verwaltungsgericht zu ziehen, sollte die TU seinen Mandanten bis heute nicht zur Prüfung zugelassen haben. Die Hochschule schloss unterdessen eine Wiederzulassung aus.

Motassadeq, der exmatrikuliert ist, hatte vor seiner Verhaftung 2001 an der TU Elektrotechnik studiert. Sämtliche Uni-Scheine hat er laut Gräßle-Münscher in der Tasche. „Er hat einen Anspruch darauf, geprüft zu werden, denn er ist so weit.“ Doch die TU will Motassadeq nicht wieder zulassen. „Jemand, der in einem al-Qaida-Camp ausgebildet wurde, passt nicht zu unserem friedliebenden Charakter auf dem Campus“, so TU-Sprecher Rüdiger Bendlin zur taz.

Motassadeq war im weltweit ersten Prozess um die Anschläge vom 11. September 2001 als Terrorhelfer zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte den Schuldspruch Anfang März jedoch aufgehoben und zur Neuverhandlung nach Hamburg zurückverwiesen. Die erneute Prozess gegen den 30-Jährigen, dessen Haftbefehl außer Vollzug gesetzt wurde, wird vermutlich am 10. August beginnen. dpa/wei