Strittiges Asyllager noch nicht geplant

London und Zagreb streiten Pläne über Drittstaatenlager für Asylbewerber ab

LONDON/ZAGREB dpa ■ Die britische und die kroatische Regierung haben Berichte über den Bau eines gemeinsamen Asylbewerberlagers in Kroatien dementiert. Ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel räumte ein, dass Kroatien für die Verbesserung seiner eigenen Asyleinrichtungen 700.000 Euro erhalten soll. Zudem soll die britische Idee von Asylzentren in „Drittstaaten“ Thema auf dem nächsten EU-Gipfel in Thessaloniki sein.

Der britische Vorstoß, außerhalb der EU in Drittstaaten Übergangslager zu errichten, stößt bei den meisten EU-Partnern auf ein negatives Echo. Kritiker sehen darin einen Verstoß gegen internationale Verpflichtungen zum Schutz von Flüchtlingen.

Das britische Innenministerium wies einen Observer-Bericht zurück, wonach auf Betreiben der Regierung Blair bei Zagreb ein Lager für Asylsuchende gebaut wird, die nach Großbritannien kommen wollen. Die Asylbewerber sollten dort warten, bis ihre Anträge bearbeitet sind,so das Blatt. „Wir wissen von einem solchen Zentrum nichts, und wir haben keine Entscheidung über ein solches Projekt in Kroatien getroffen“, hieß es vom Ministerium. Nach Auskunft des Außenministeriums in Zagreb wird auf dem verlassenen Armeegelände in Trstenik tatsächlich ein Zentrum für Flüchtlinge gebaut, die nach Kroatien kommen.