kinderbetreuung
: Noten verbessern

Die Landesregierung hat Anfang der neunziger Jahre einen Anspruch auf Kindergartenplätze errichtet, der inzwischen auch mehr oder weniger erfüllt wird. Und doch sind die Revierstädte bei der Studie des Berlin-Instituts in Sachen „Kinderbetreuung“ durch die Prüfung gerasselt. Weil die Versorgung der unter Dreijährigen miserabel ist. Aber genau bei diesem Thema muss die Politik den Anschluss bekommen, weil sie ansonsten den Geburtenrückgang im Revier weiter beschleunigen.

KOMMENTAR VON NATALIE WIESMANN

Bei dem neuen Masterplan der Ruhrstädte, die freiwerdenden Kapazitäten im Kindergartenbereich für Kleinkinder bereit zu stellen, wird eines verdrängt: Die Kirchen sind dabei, wegen rückgängigen Steuern viele ihre Einrichtungen zu schließen. Das könnte die Umverteilung erheblich bremsen, weil wegen des Anspruchs auf den Kindergartenplatz die Kommunen erst dort einspringen müssten. Auf diese Weise verzögert sich der Ausbau der Betreuung für die unter Dreijährigen gewaltig.

Es gibt sicherlich Eltern, die ihre Kleinkinder lieber den ganzen Tag selbst betreuen, als sie in die Hände von Erzieherinnen zu geben. Aber dieser Anteil liegt bestimmt nicht bei 90 Prozent, wie der Pressesprecher der Stadt Hamm nahelegen will. Wenn es mehr Einrichtungen gebe, würden auch mehr Eltern einen Bedarf anmelden. Und wenn das Revier nicht noch mehr Menschen verlieren will, muss es dem Bedürfnis nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf schnell entgegen kommen.