Geniale Idee

GAL fordert Unterstützung gentechnikfreier Zonen. Senat soll rot-grünes Gesetz im Bundesrat unterstützen

Angesichts der großen Skepsis in der Bevölkerung gegenüber gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln versucht die GAL den CDU-Senat in Zugzwang zu bringen. In einem Antrag an die Bürgerschaft verlangt sie die Unterstützung gentechnikfreier Zonen in Norddeutschland. Die Stadt solle ihre Nachfragemacht ausspielen und selbst nur gentechnikfrei einkaufen. Überdies solle Hamburg aus der Blockadefront der unionsgeführten Bundesländer gegen das vom Bundestag verabschiedete Gentechnik-Gesetz der Bundesregierung ausscheren.

Die EU hat Anfang der Woche den Weg für die Verbreitung gentechnisch veränderter Organismen zu kommerziellen Zwecken frei gemacht. „Das heißt aber nicht, dass der Politik in Deutschland und in Hamburg die Hände gebunden wären“, sagt der GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Christian Maaß. So sollen nach dem novellierten Gentechnik-Gesetz der Bundesregierung Landwirte, die gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen, für den Schaden haften, der entstehen kann, wenn benachbarte Felder durch Pollenflug kontaminiert werden. Außerdem sieht das Gesetz ein frei zugängliches Register vor, in dem alle Felder verzeichnet sind, auf denen Gen-Pflanzen angebaut werden.

Die Idee einer gentechnik-freien Zone etwa im Alten Land könnte nur auf Basis einer Selbstverpflichtung der Landwirte verwirklicht werden. Gentechnikfreiheit könnte zum Markenzeichen einer Region werden und wegen der damit verbundenen Weiträumigkeit die Gefahr einer Kontamination verringern. Ansätze einer solchen Initiative gebe es. Maaß: „Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir das, was da am Wachsen ist, unterstützen.“ gernot knödler