kommentar: bitte mehr transparenz!
: Gen-Tech-Flächen betreffen alle

Dass der BUND mit seiner Aktion auf die Geheimniskrämerei eines zukünftigen Gen-Food-Anbaus hinweist, ist gut. Denn Abseits der Diskussion, was seit diesem Monat in den Supermärkten und in den Verbrauchermägen landet, ist es für viele Menschen wichtig, zu wissen, was in ihrer Umgebung an Landwirtschaft gerade ausprobiert wird.

Zudem muss sich eine demokratische, soziale Markt- und Landwirtschaft in die Töpfe gucken lassen, will sie sich nicht zu weit vom Verbraucher entfernen. Denn der Trend geht nicht zu immer mehr und billigerer Nahrung, sondern zur Identifikation des mündigen Essers mit seiner Verpflegung. Insofern ist schon die aktuelle Stimmungslage eine Verpflichtung für die Unternehmen und die Politik, alles was an Informationen außerhalb des Patentschutzes öffentlich zu machen ist, an die Verbraucher heranzutragen. Denn die sind immer noch gegen Gen-Tech-Essen eingestellt und wollen es mehrheitlich nicht kaufen. Ihnen einfach etwas unterzujubeln, was sie nicht kennen, wird auf Dauer nicht funktionieren. Aber auch Dritte dürfen nicht unter dem Informationsmangel leiden. Wenn der Imker nicht weiß, wo er seine Bienenvölker noch gentechnikfrei aufstellen kann, leidet die Qualität seiner Arbeit und die Identifikation mit seinem Produkt. Ähnlich ginge es einem Öko-Bauern, der nicht wüsste, woher sein Futter kommt und was es enthält. Seine Glaubwürdigkeit wäre futsch.

Deshalb muss beim Gentechnik-Anbau soviel Transparenz wie nur irgendmöglich geschaffen werden. ELMAR KOK