Neumünster streikt

300 Mitarbeiter bei Panasonic haben ihren Ausstand aus Protest gegen Entlassungen gestern fortgesetzt

Rund 300 Mitarbeiter aus der Produktion des Panasonic-Werks in Neumünster haben ihren Streik auch gestern fortgesetzt. „Wir hatten am frühen Morgen wieder eine Streikversammlung vor dem Werkstor“, teilte IG Metall-Sprecher Peter Seeger mit. Die Gewerkschaft forderte gestern erneut ein verhandelbares Angebot der Unternehmensleitung für die rund 400 Beschäftigten, die von Entlassung bedroht sind. Die Betroffenen waren am Montag in den unbefristeten Streik getreten.

Unterdessen ist es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Betriebsrat und der IG Metall auf der einen und der Unternehmensleitung auf der anderen Seite über den Einsatz von japanischen Mitarbeitern in dem Werk gekommen. Nach Angaben von Personalleiter Klaus Nicolaisen wurden die Japaner vom Mutterkonzern Matsushita angefordert, um wegen des Streiks kurzfristig eingestellte Zeitarbeitskräfte zu trainieren und auszubilden. Nach Ansicht der Betriebsratsvorsitzenden Katrin Walkenhorst wurden die japanischen Mitarbeiter jedoch bereits in der Produktion eingesetzt, obwohl sie dafür keine gültige Arbeitserlaubnis haben. Demgegenüber erklärte Nicolaisen, die Japaner hätten bislang nicht im Werk gearbeitet.

Wie der Sprecher des Arbeitsamtes Neumünster, Lothar Altmann, mitteilte, prüfe die Behörde zurzeit, was für Arbeiten die Japaner übernehmen sollen und welche Genehmigungen dafür erforderlich seien.

Hintergrund des Arbeitskampfes sind die geplante Verlagerung der Autoradio-Produktion aus Kostengründen nach Tschechien und der Abbau von 400 Arbeitsplätzen. Der Standort Neumünster würde dann auf ein paar Abteilungen zusammenschrumpfen. DPA