Einwurf
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Michael Moore ist wieder da. Nicht in persona wie auf seiner Tour durch Deutschland, wo er, das bessere moralische Wissen Amerikas, uns, den Deutschen, zum Nicht-Mitmachen beim Irakkrieg gratulierte. Der schwergewichtige Baseballkappenträger und erklärte Feind von US-Präsident Bush („ein Dummkopf in einer Nation von Dummköpfen“) hat ein Buch geschrieben: „Volle Deckung, Mister Bush“. Das Buch ist zwar nicht ganz neu. Genau besehen kam es bereits letztes Jahr zu seiner Deutschlandtour heraus und enthielt, als ob Moore schon beim Schreiben von seinem Besuch bei den Krautfressern gewusst hätte, schöne Zitate wie: „Seid gegrüßt, meine deutschen Freunde, stolze Anführer des alten Europa und der Koalition der Unwilligen!“ Das Buch selbst ist es also nicht, was an dieser Stelle zu vermelden ist. Eher schon eine Stimme, die aus dem Dunkel tönt. Die Stimme gehört Peter Lohmeyer, dem deutschen Schauspieler, bekannt aus Filmen wie, nun ja, Das Wunder von Bern, wo er einen Kriegsheimkehrer spielte. Peter Lohmeyers Stimme tönt aus dem Dunkel und spricht Sätze wie: „Seid gegrüßt, meine deutschen Freunde ...“ Das Ganze sieht aus wie eine CD, nennt sich „Hörbuch“ und ist gerade schwer in Mode. Warum nicht Michael Moore, mag sich Lohmeyer gedacht haben, der ungefähr gleichzeitig auch ein anderes Hörbuch herausgebracht hat: „Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde“, aber das nur nebenbei. Der Nationallautsprecher Lohymeyer belässt es jedoch nicht bei der Stimme, die aus dem Dunkel kommt. Als Schauspieler drängt es ihn naturgemäß ans Tages- beziehungsweise Rampenlicht. Und so kommt es, dass Peter Lohmeyer morgen aus dem Hörbuch „Peter Lohymeyer liest Michael Moore: Volle Deckung, Mr. Bush“ – ähm – liest. Von dieser Lesung gibt es dann möglicherweise wieder ein Hörbuch, aus dem wieder gelesen werden könnte. Der Möglichkeiten sind viele. Bei seinem Auftritt wird Lohmeyer eine Michael-Moore-Maske tragen, dazu singt Nils Koppruch von der schönen Hamburger Countryband Fink. Morgen, 20 Uhr im Schauspielhaus. wie