Berliner Platte
: Hochelegante HipHop-Tracks mit Jazz, Soul und Downbeat-Swing

Fat Jon: „Lightweight Heavy“ (Exceptional Recordings/ Roughtrade), Record Release am 30. April im Watergate

Den meisten wurde Fat Jon als Rapper auf dem letzten Album von Pole bekannt. Doch der aus Cincinnati, Ohio, stammende und seit zwei Jahren in Berlin lebende Amerikaner ist auch ein erfahrener Stückeschmied, wie er mit seinem neuen Album beweist. Gerappt wird auf „Lightweight Heavy“ so gut wie gar nicht, stattdessen programmiert er mit Samples (die vornehmlich aus Jazz und Soul stammen) hochelegante Tracks. Deren Atmosphäre ist zurückgelehnt und doch tanzbar, die Stücke funktionieren auf dem Dancefloor ebenso wie im Polstersessel. Dieses Konzept ist wahrlich nicht neu, aber selten hört man Produktionen in dieser Qualität: Die Grundlagen der Tracks stammen nicht aus den einschlägigen Sound-Bibliotheken, sondern sind mit viel Liebe zum Detail zusammengestellt. Selbst wenn nach bekanntem Muster eine ätherische Frauenstimme die Kälte eines Techno-Beats abfängt oder eine spanische Folklore-Gitarre sich durch einen trägen Loop zwängt, stürzt „Lightweight Heavy“ nicht ins Geschmäcklerische ab, wo schon ausreichend Alben begraben liegen, die sich an der Schnittstelle zwischen instrumentalen HipHop-Tracks und Downbeat-Swing versucht haben. TO