Schwimmen: später

Möglicher Investor will Schwimmhalle des SEZ frühestens 2005 öffnen. Grüne: „Das ist das Aus“

Das einstige DDR-Prachtbad „Sport- und Erholungszentrum“ (SEZ) wird frühestens in zwei Jahren wieder für Schwimmfreunde offen stehen. Nicht vor „2005 und 2007“, so der potenzielle Käufer und Investor Rainer Löhnitz, werde er die Schwimmhalle des SEZ an der Landsberger Allee in Friedrichshain eröffnen, sagte er der taz. Der Eigentümer der Poseidon Sportstätten GmbH aus dem sächsischen Markkleeberg hat nach eigenen Angaben bereits den einen Euro beim Liegenschaftsfonds der Stadt Berlin hinterlegt, den das Ende vergangenen Jahres geschlossene Bad kosten soll. So sieht es ein Kaufvertrag vor, der allerdings noch in der kommenden Woche von dem Senat, dem Vermögens- und Hauptausschuss und schließlich dem Abgeordnetenhaus gebilligt werden muss.

Sollte das Landesparlament am Donnerstag kommender Woche und damit noch vor der Sommerpause dem Verkauf zustimmen, könnten erste Arbeiten für die Wiedereröffnung schon im August oder September beginnen, kündigte Löhnitz an. Zunächst aber würden nicht die Schwimmhalle, sondern andere Freizeitangebote des SEZ wieder nutzbar sein. Das Bad wurde 1981 von DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker eröffnet und musste wegen chronischer Defizite vergangenes Jahr schließen. Es verfügte über sieben Becken, Sporthalle, Sauna, Eisbahn, Bowlingbahn, Sportstudios und Restaurants.

Der mögliche Investor Löhnitz sagte, dass bis zur Eröffnung von Teilbereichen des SEZ noch „ein gutes Stück Arbeit“ nötig sei. So müsste in die Verbesserung der Sanitäranlagen, der Technik und der Attraktivität des Bades viel Geld gesteckt werden. Es würden jedoch nach seinen Plänen weniger als die 25 Millionen Euro sein, die in der Presse immer wieder genannt werden.

Die Sportexpertin der Bündnisgrünen, Felicitas Kubala, warnte vor dem Vertragsabschluss: „Für das SEZ-Schwimmbad ist dieser Vertrag das Aus.“ Es bestehe die Gefahr, dass der Investor lediglich die Bowlingbahn und die Gastronomie erhalten wolle. PHILIPP GESSLER