Mehr als bushianisch

Der gebürtige Österreicher Arnold Schwarzenegger zu Besuch in Israel – eine notwendige Geste zur rechten Zeit

Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger unterstützt seit langem den Kampf gegen Antisemitismus: Der gebürtige Österreicher weiß, woran seine alte Heimat fast zugrunde ging. Jetzt hat er Israel besucht, um bei der Grundsteinlegung des „Museums für Toleranz“ dabei zu sein: ein politisches Zeichen.

Eine vulgäre Lesart würde des früheren Terminators Besuch in Israel nur als bushianische Vergewisserung der Förderung israelischer Interessen begreifen. Tatsächlich unterstützt der in Hollywood zunächst zu cineastischem Ruhm gekommene Schauspieler und jetzige Politiker seit langem jüdische Einrichtungen. Vor 7 Jahren wurde er deshalb vom amerikanischen Wiesenthal-Center mit einem Ehrenpreis ausgestattet. Schwarzeneggers Dotationen mögen auch damit zu tun haben, dass es in den USA, zumal im Künstlermilieu, zum guten Ton gehört, Jüdisches nicht nur nicht zu ignorieren, sondern dessen Anliegen um ein Nichtvergessen zu fördern.

Vor allem aber, so geht es aus den raren Statement zur Sache hervor, geht es ihm um persönliche Schlussfolgerungen aus der Wahrnehmung des Antisemitischen in seiner austrischen Urheimat: Antisemitisches hat dort im vorigen Jahrhundert stets eine bösartige Dimension gehabt – bis hin zum willigen Anschluss ans Deutsche Reich. Und Schwarzenegger ist auch deshalb gern in die USA ausgewandert und dort heimisch geworden. Der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern ist ihm, wie jedem Demokraten (auch republikanischer Provenienz), in erster Linie einer zwischen dem einzigen liberalen Rechtsstaat im Nahen Osten und einem ethnisch-religiös inspirierten Furor, der vorwiegend vom antikolonialen schlechten Gewissen des aufgeklärten Europa (nebst arabisch-iranischer Ölkassen) lebt.

Schön, dass Schwarzenegger Geld gibt für ein „Museum für Toleranz“ – noch schöner wäre, könnte er ein solches dermaleinst im Gaza-Streifen und im Westjordanland eröffnen: Auf dass dessen Bewohner nicht mehr davon träumen, Jüdisches terminatorisch im Mittelmeer verschwinden zu lassen. JAF