Jüdische Gräber geschändet

COLMAR/PARIS dpa ■ Nach der Schändung von 127 Gräbern eines jüdischen Friedhofes in dem elsässischen Dorf Herrlisheim-Hattstatt sucht die Polizei nach den Tätern. Die Ermittlungen kämen voran, wobei auch die deutsche Polizei einbezogen werden könnte, sagte der Staatsanwalt von Colmar, Pascal Schultz, am Samstag. Schriftanalysen sollen die Zahl der Täter klären. Die Gräber waren in der Nacht zum Freitag mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen beschmiert worden. Die Täter schändeten eine Stele mit den Worten „Juden raus“ und hinterließen eine Deutschlandflagge mit der Aufschrift „Ein Reich, Elsass, Sieg für den Führer“. Den Tätern drohen bis zu drei Jahre Haft und 45.000 Euro Geldstrafe. Die Zahl antisemitischer Gewaltakte ist in Frankreich im ersten Vierteljahr laut Innenministerium auf 67 gestiegen. In den ersten drei Monaten 2003 waren es 42 Gewalttaten gewesen.