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Archiv-Artikel

unterm strich

Klaus Maria Brandauer wird 60. Seit 1972 gehörte der deutsch-österreichische Schauspieler dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an. Zwei Jahre zuvor, 1970, spielte er am Theater in der Josefstadt in Fritz Kortners letzter Inszenierung, „Emilia Galotti“ von Lessing, den Prinzen Hettore Gonzaga. Für Kortner war Brandauer eine „Jahrhundertbegabung“. Der Filmschauspieler Sean Connery war im Lob kaum gemäßigter und rechnete ihn zu den fünf besten Schauspielern der Welt. Grund war vielleicht, dass die beiden Schauspieler im James-Bond-Film „Sag niemals nie“ von 1983 Widersacher waren. International bekannt wurde Brandauer durch seine Rolle in István Szabós Film „Mephisto“, in dem er den aalglatten Karriereschauspieler Hendrik Höfgen verkörperte. In den 90er-Jahren war Brandauer vor allem mit Regiearbeiten präsent. 1993 verfilmte er als Drehbuchautor, Regisseur und Darsteller die Thomas-Mann-Novelle „Mario und der Zauberer“.

Und noch ein Schauspieler aus dem deutschsprachigen Raum macht Schlagzeilen: Arnold Schwarzenegger hat sich nach Potsdam-Sanssouci begeben, um dort zwei Tage lang an dem 100 Millionen Euro teuren Abenteuerfilm „In 80 Tagen um die Welt“ mitzuwirken. Dabei werden österreichische und fernöstliche Kampfkunst aufeinander treffen: Schwarzenegger wird nämlich unter anderem mit dem asiatischen Actionhelden Jackie Chan vor der Kamera stehen.

Ebenfalls in Potsdam findet ab heute das 10. osteuropäisch-deutsche Off-Theater-Festival Unidram statt. Bis zum 28. Juni treffen sich rund 100 Theatermacher aus elf Ländern, um junges innovatives Theater zu präsentieren. Eröffnet wird Unidram mit der Produktion „La Divina Commedia“ des russischen Bewegungstheaters Derevo. Derevo zählt international zu den bekanntesten freien Theatergruppen aus Russland. Das Potsdamer Festival soll den künstlerischen Austausch zwischen Theatern aus Ost- und Westeuropa fördern.

In seiner Rolle als Literaturpapst spaltet Marcel Reich-Ranicki immer noch die Gemüter. Etwas weniger heftig dürften die Reaktionen auf das Ergebnis einer in einem anderen Bereich der Kunst gelagerten Leidenschaft des Kritikers ausfallen. Reich-Ranicki ist nämlich auch Kunstsammler. Rund 70 Porträts berühmter Schriftsteller hat er im Laufe der Jahre zusammengetragen. Unter dem Titel „Marcel Reich-Ranicki – Meine Bilder“ werden sie von Sonntag an im Lübecker Buddenbrookhaus gezeigt. Die Ausstellung wird um 11 Uhr in Anwesenheit von Reich-Ranicki eröffnet und ist bis 10. August zu sehen.