lokalkoloratur:
Irgendetwas kann da nicht stimmen. Der chinesische Premierminister Wen Jiabao kommt nach Deutschland und lässt Hamburg links liegen. Hamburg, die sinophilste Stadt westlich des Urals, die Stadt, die von Mao Le von Beust regiert wird. Die Stadt, in der Jiabao totsicher sein kann, dass er von niemandem Offiziellen auf das unangenehme Thema Menschenrechte angesprochen würde. Stattdessen gäbe es eine Hafenrundfahrt, wo Jiabao all die tollen Container bestaunen dürfte, die er in seiner Heimat seit Wochen nicht mehr gesehen hat. Wirtschaftssenator Ul Dall würde sich für ihn in einen chinesischen Sarong (Größe S) werfen und sich ihm zu Zimbelnmusik nähern, um ihm eine Tasse Tee aus der Speicherstadt zu zelebrieren, und Zitronenjette übergibt dem Gast eine Tuschezeichnung von der Bambi-Verleihung. All das entgeht dem Premier, nur weil ein Kommunist den CDU-Stadtstaat ignoriert. Wo geht er stattdessen hin? Nach Berlin. Welch Schande für den Standort. AHA
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