Prozess um getöteten Sozialarbeiter zieht sich

Vor sechs Jahren wurde Abdulkadir Akbaba erschossen. Von wem, ist weiter unklar. Angeklagt ist ein Ehepaar

Der Prozess gegen ein Ehepaar, das im Jahr 2002 den türkischen Sozialarbeiter Abdulkadir Akbaba getötet haben soll, zieht sich weiter in die Länge. Wegen Terminproblemen der Verteidiger und eines Gutachters musste die Strafkammer des Landgerichts gestern vom Plan abrücken, Ende Januar ein Urteil zu verkünden.

Ursprünglich sollte im Dezember ein Urteil gesprochen werden, doch dazu kam es auch deswegen nicht, weil der angeklagte Bekir C. am ersten Verhandlungstag nicht erschienen war. Am zweiten konnten sich die als Zeugen geladenen Polizisten an nichts erinnern und hatten ihre Erinnerung auch nicht anhand von Akten auffrischen können, obwohl sich diese bei der Polizei befanden.

Auch die gestrigen Aussagen zweier Polizisten konnten die Umstände der Tat nicht weiter aufklären. Beide hatten nur Kontakt mit Bekir C., als dieser sich damals der Polizei gestellt hatte, weitere Erinnerungen hatten sie nicht. Ob Bekir C. oder die von ihm getrennt lebende Sulta C. den tödlichen Schuss abgegeben hat, sollen rechtsmedizinische Gutachten klären helfen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Akbaba einen Streit zwischen den beiden schlichten sollte und dabei erschossen wurde. Die offenbar psychisch kranke Sulta C. soll behauptet haben, der AWO-Mitarbeiter sei ihr Liebhaber und ihren Mann mit einer Pistole bedroht haben.

Freunde des Getöteten erinnerten gestern an dessen Gabe, zwischen Konfliktparteien, etwa Kurden und Türken, zu vermitteln. Dass der Prozess erst sechs Jahre nach der Tat eröffnet worden war, sei eine Belastung für die Familie Akbabas. EIB