Die Cargo-Tropen-Halle

CargoLifter galt als das größte Luftschiffprojekt der Nachkriegszeit. In der riesigen Werfthalle sollte eine neue Generation von Transportluftschiffen gebaut werden. Viel mehr als die 107 Meter hohe, 360 Meter lange und 210 Meter breite Halle ist von dem Projekt nicht geblieben. Im Juni 2002 musste die CargoLifter AG Insolvenz anmelden. Wirtschaftsexperten machten für das Scheitern das Fehlen eines starken industriellen Partners verantwortlich, die Presse schrieb von einer „perfekten Geldvernichtungsmaschine“. Von Land und Bund waren 42 Millionen Euro Fördermittel geflossen, die Bundesanstalt für Arbeit zahlte 20 Millionen, unter anderem für Löhne der Mitarbeiter. Der neue Eigentümer Colin Au hat die Halle samt 500 Hektar großem Grundstück in der Niederlausitz zusammen mit dem Partnerunternehmen Tanjong im Sommer 2003 für 17, 5 Millionen Euro gekauft – das entspricht einem Viertel der Baukosten von 78 Millionen Euro. Unter dem Namen „Tropical Islands“ sind Regenwälder, ein 5.000 Quadratmeter großes tropisches Meer mit weißem Sandstrand und 800 Liegestühlen geplant. Anfangs hatte Colin Au auf Fördermittel vom Land verzichtet. Inzwischen hat er sie doch beantragt. Ein Ausschuss des Brandenburger Landtages muss darüber noch entscheiden. Die Landespolitiker zögern, im September sind Wahlen. KÜP