Betr.: "Über die Mehrsprachigkeit der Wissenschaften"

Problem: Ohne Sprache ist Kommunikation nicht so einfach. Das gilt auch bei der Diskussion wissenschaftlicher Erkenntnisse. Wenn nun dabei aber alle gerade so mitplappern wollen, wie ihnen halt der Schnabel gewachsen ist, hat die Wissenschaft (neues Problem) schon wieder Angst, dass damit der Irrtum und Relativismus Einzug hält in ihr Haus. Weil die verschiedenen Sprachen die Welt und den besonderen Sachverhalt Wissenschaft doch verschieden darstellen würden (wie man das hier gut sehen kann mit den diese Zeilen bedrängenden anderssprachlichen Versionen von „Wissenschaft“). Jedenfalls hatte man so einen Sprachenstreit genau zu der Zeit, als in der Wissenschaft allgemein von der einst einzigen europäischen Wissenschaftssprache abgerückt wurde. Die historischen Gründe dieses Wechsels von Latein zur Mehrsprachigkeit will der Sprachwissenschaftler Jürgen Trabant am heutigen Mittwoch in seinem Vortrag gerade in Hinsicht auf den aktuellen Schwenk der Wissenschaft zur globalen Einsprachigkeit (Englisch!) untersuchen: „Über die Mehrsprachigkeit der Wissenschaften“, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Schützenstraße 18, 20 Uhr. Eintritt frei. TM