Suizid in Haft: GAL fragt nach

Mehrere Selbsttötungen und Suizidversuche in Hamburger Gefängnissen haben die grüne Opposition alarmiert. Wegen der „auffälligen Häufung von Suizidversuchen oder vollendenden Suiziden“ in Justizvollzugsanstalten (JVA) und Abschiebehaft in den vergangenen Wochen stelle sie zwei kleine Anfragen an den Senat, teilte die GAL-Fraktion gestern mit. Allein im April gab es drei Fälle: In der JVA Fuhlsbüttel erhängte sich ein Albaner, ein Togolese versuchte sich umzubringen. Auch im Knast Holstenglacis strangulierte sich in seiner Abschiebezelle ein kurdischer Flüchtling (taz berichtete). Die GAL hakt jetzt bei der Gesamtzahl der Suizide sowie der Betreuung der Insassen nach.

Konkret verlangt der rechtspolitische Sprecher Till Steffen vom Senat zu erfahren, wie viele Inhaftierte sich in welcher Anstalt seit 2002 umgebracht haben oder den Versuch dazu unternahmen. Zudem will der Abgeordnete wissen, wie viele Psychologen in den Knästen im Einsatz sind, und ob der Senat anstrebe, die Betreuung auszubauen. Beunruhigt durch die jüngste Selbsttötung in Abschiebehaft verlangt zudem die flüchtlingspolitische Sprecherin der Fraktion, Antje Möller, genaue Informationen über die ärztliche Behandlung selbstmordgefährdeter Abschiebegefangener. WEI