13 Prozent Dividende

Eine Goldgrube: Die staatliche Wohnungsbaugesellschaft Gewoba will satte Gewinne ausschütten und so dem maroden Bremischen Haushalt Gutes tun

Bremen taz ■ Für die Anteilseigner erweist sich die Wohnungsbaugesellschaft Gewoba in diesem Jahr als Goldgrube: 11,4 Millionen Euro Dividende sollen ausgeschüttet werden, das sind satte 13 Prozent. In den vergangenen Jahren betrug die Dividende nur vier Prozent. Hintergrund der guten Nachricht sind nicht außerordentliche Geschäfte der Gewoba, sondern die Geldnot des Bremer Senats.

In der Koalitionsvereinbarung hatten SPD und CDU beschlossen, tiefer in die Taschen ihres Unternehmens zu greifen. Als 74-prozentiger Besitzer konnte der Senat die Dividendenerhöhung auf dem Amtswege durchsetzen. Aber die Vorstände Klaus Stadtler und Manfred Sydow sind nicht allzu traurig darüber – seit Jahren will das Unternehmen aus der staatlichen Patronage entlassen werden und an die Börse gehen – da würden Dividenden in dieser Größenordnung ohnehin verlangt.

Bremen ist für die Gewoba ein durchaus guter Wohnungsmarkt, auch wenn der Verkauf neuer Reihenhäuser etwas hinter den Planzahlen zurückblieb. In problematischen Quartieren wie Lüssum oder Tenever hat die Gewoba frühzeitig angefangen, den Abriss zu planen. Mitte Mai soll in Tenever der Abrissbagger zum Kessler-Block kommen, in Bremerhaven und Bremen-Nord sind schon 308 Wohnungen abgerissen worden.

Die Gewoba bereitet mehrere Modellprojekte vor, in denen alter Wohnungsbestand energieeffizient saniert werden soll. Im Hollergrund sollen Häuser nach „Passivhausstandard“ entstehen. Für etwa 20 Prozent mehr Baukosten soll der Energieverbrauch auf rund 20 Prozent der normalen Kosten gedrückt werden.kawe