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: Schröder: Gut

Kanzler bei Kerner (Di., 22.45 Uhr)

Nach einer längeren Pause war der Kanzler mal wieder so richtig auf Sendung – bei „Kerner“ (ZDF). Agenda, SPD, Oskar, Doris – alles, was den Bürger so beschäftigt. „Herr Schröder“ (Kerner) hatte alle verfügbaren Schikanen und Extras eingebaut: das staatsmännische Ernst-der-Lage-Gesicht, die volkstümelnde „Bring mir mal ne Flasche Bier“-Haltung, Unmengen seiner raffinierten „übrijens“-Sätze. Er sprach nachdenklich darüber, dass ihm das Private geraubt worden sei. Und danach über Tod des Vaters, Rente der Mutter, die Liebe zu seiner Frau und das „unglaublich gute Verhältnis“ zur Tochter Klara. Das sahen immerhin 2,14 Milionen Zuschauer. Nur: Was machen sich als politisch definierende Menschen? Ignorieren ihn. Das ergab zumindest eine unrepräsentative taz-Umfrage. Eine Bürgerin zappte gar weg, um Caroline Beil bei „Maischberger“ (ARD) zu sehen.

Tja: Manche Menschen erwarten von diesem Kanzler offenbar nichts mehr – nicht einmal eine gute Show. Zumindest dafür aber ist er immer noch gut. PETER UNFRIED