Pillenkosten außer Kontrolle

BERLIN taz ■ Ob die Gesundheitsreform die Arzneimittelausgaben übers Jahr gesehen drücken wird, bleibt unklar. „Darüber lässt sich nach drei Monaten keine seriöse Aussage machen“, erklärte gestern Birger Rostalski, Arzneimittelreferent beim Spitzenverband der Ersatzkassen, der taz. „Es gibt sehr viele Faktoren, die monatlich auf die Arzneimittelkosten einwirken“ – Urlaubszeiten etwa. Zwar hätten die Kassen Alarm geschlagen, das die Pillenkosten im März 2004 nur 1,6 Prozent unter denen vom März 2003 lagen – und dies trotz Leistungskürzungen. Doch damit wollten die Kassen bloß ihre „große Sorge“ anmelden, dass zwar die Zahl der Verordnungen zurückgeht, aber die Kosten pro Verordnung steigen, sagte Rostalski. Der Trend zu Großpackungen und teuren Medikamenten sei durch die Reform nicht gestoppt worden. UWI