Statistik kaum geschönt

Es herrscht weiter Flaute auf dem Arbeitsmarkt. Eine neue Zählweise lässt die Erwerbslosenzahlen nur leicht sinken

NÜRNBERG/BERLIN ap/dpa ■ Die Situation auf dem Arbeitsmarkt bleibt trotz eines leichten Rückgangs der Erwerbslosenzahl äußerst angespannt. Nur dank einer Änderung der Statistik ist im April die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 53.000 auf 4,443 Millionen zurückgegangen, so die Bundesagentur für Arbeit gestern. Nach der alten Zählweise nahm die Arbeitslosenzahl dagegen um 18.900 auf den historischen April-Höchststand von rund 4,46 Millionen zu.

Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sagte: „Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich weiter eingetrübt.“ Das Wirtschaftswachstum sei zu schwach, um dem Arbeitsmarkt Impulse zu verleihen. Die Zahl der Erwerbstätigen ging nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Februar – dem letzten verfügbaren Monat – um 16.000 auf 37,64 Millionen zurück. Das waren 131.000 weniger als im Februar 2003. In Westdeutschland wurden im April 2.804.700 Arbeitslose registriert, 66.700 weniger als im März, aber nur 7.300 weniger als im April letzten Jahres. In Ostdeutschland verringerte sich die Zahl der Erwerbslosen um 37.300 auf 1.638.600; das waren 46.000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag im Westen bei 8,5 Prozent, im Osten bei 18,8 Prozent.

Beim Vergleich mit dem Vorjahr muss nach Angaben der Bundesagentur berücksichtigt werden, dass Teilnehmer an Trainingsmaßnahmen seit dem Jahreswechsel nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden.