Aufbrausend

„Scharfe Brise“: ein 14-tägiges Festival der Bremer Hochschule für Künste

Blasrichtung: gen Westen. Stärke: angenehm lau. Metapher: „Frischer Wind“. Als solcher zog die Hochschule der Künste (HfK) vom Wandrahm in den Speicher XI. Gleich neben dem Großmarkt, neben dem zugeschütteten Überseehafen. „Frischer Wind“ nannte sich die erste spielerisch-künstlerische Inbesitznahme der neuen Räume. Jetzt, wo die Inneneinrichtung fest verankert, die Studenten soliden Stand gewonnen haben, darf eine „Scharfe Brise“ das Areal durchpusten.

Mit dem so betitelten Festival will die HfK 14 Tage lang für sich werben. Will zeigen, welche Produktivität jetzt im Speicher XI gespeichert wird. Wie viele verschiedene Kunstrichtungen von scharfen Brisen durcheinander gewirbelt werden. Das sei das Markenzeichen des Hauses, so Rektor Peter Rautmann. Auch wenn er die vernetzende Idee der Verwirbelungen lieber „interdisziplinär“ nennt.

40 Veranstaltungen soll‘s geben. All die üblichen verdächtigen Genres sind dabei: Ausstellungen, Konzerte, Vorträge, Symposien, Verköstigungen, Modenschauen.

Interdisziplinär? Kooperationskunst? Das geht beispielsweise so. Jazz-Studenten improvisieren Klangkörper zu Steinkörpern der „Skulpturenallee“. Dort, vor dem Speichergebäude, steht the best of aus 15 Jahren der Steinbildhauerwerkstatt, die Bernd Altenstein im Steinbruch Untersberg bei Salzburg durchgeführt hat. Die Ergebnisse ermöglichen ein lustiges Ratespiel. Welche Werke sind von Gastprofessoren, welche von den Studenten? Sehen sie nicht allesamt wie Altensteine aus?

Die „Scharfe Brise“ ist heute ab 17 Uhr im Speicher XI zu erleben. Eröffnet wird die Schau der besten Werke eines Wettbewerbs unter Kunststudenten, der an den 35 Kooperations-Unis der Bremer HfK durchgeführt wurde: „The meaning of moving“. Eine frühlingshaft aufwirbelnde Brise. Nicht aus künstlerischen, sondern aus „solidarischen Gründen“ arbeitet die HfK mit jungen Künstlern aus Sarajewo zusammen, die in Bremen erstmals mit Bronzeguss experimentieren durften. Eine laue Brise. Mit viel Nebel und steifer Brise hat hingegen der Studiengang „Integriertes Design“ eine Schau über „Leuchttürme“ ins Hafenmuseum hineinkonzipiert. Vernissage: 20 Uhr. fis

Genaues Programm unter http://scharfebrise.hfk-bremen.de/