Rauschende Fusionsfeier

Der GAL-Bürgerschaftsabgeordnete und stellvertretende Landeschef Jens Kerstan hat scharfe Kritik daran geübt, dass die Landesbanken Hamburgs und Schleswig-Holsteins ihre Fusion zur Nordbank mit einem opulenten Fest in der Color Line Arena gefeiert haben. Bei der Feier mit fast 5000 Gästen war unter anderem die US-Rockgruppe Bon Jovi engagiert worden. „Die Nordbank ist ein Unternehmen der öffentlichen Hand, und ich empfinde eine Betriebsfeier mit Bon Jovi-Konzert als Verschwendung öffentlicher Gelder“, sagt Kerstan, der dazu eine kleine Anfrage an den Senat gestellt hat. Die Nordbank habe „beim Feiern ihrer eigenen Größe jegliches Maß vermissen lassen“.

Der GAL-Abgeordnete weist darauf hin, dass „allein der geplante Abbau von 800 Arbeitsplätzen durch die Fusion die Feierlaune etwas hätte dämpfen müssen“. Kerstan wirft vor allem Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) als dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Nordbank vor, seine Kontrollpflicht vernachlässigt zu haben. „Peiner hätte eingreifen müssen“, sagt Kerstan, gerade vor dem Hintergrund, dass der Senator angesichts der engen Finanzsituation „Opfer von allen“ verlangt habe.

Der Abgeordnete will nun erfahren, wie teuer die Fusionsfeier war und wie viel Gage Bon Jovi kassiert haben. Auch soll Peiner Auskunft geben, ob er die Dimension der Veranstaltung für ein öffentliches Unternehmen für „angemessen“ halte. AHA