Castoren
: Atomklo in Krümmel

Die Errichtung eines Interimslager für abgebrannte Brennelemente am Atomkraftwerk Krümmel bei Geesthacht hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gestern genehmigt. Dieses ist ein erster Schritt für den Bau eines atomaren Zwischenlagers auf dem Gelände des AKWs. Mit der Lagerung an Ort und Stelle werden zugleich Castor-Transporte von Brennstäben in – noch nicht existierende – zentrale Zwischenlager oder in die Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) La Hague (Frankreich) in absehbarer Zeit überflüssig. Interimslager wurden bereits für drei süddeutsche Atommeiler genehmigt, für den Reaktor in Brunsbüttel ist die Prüfung noch nicht abgeschlossen.

Die Genehmigung für Krümmel umfasst die Lagerung von Brennelementen in höchstens zwölf Castorbehältern für maximal fünf Jahre. Binnen dieser Frist soll in Krümmel ein werkseigenes Zwischenlager errichtet worden sein. Dieses soll alle abgebrannten Brennstäbe des AKW Krümmel für 40 Jahre aufnehmen oder solange, bis ein nationales Atommüll-Endlager eingerichtet worden ist.

Interims- und Zwischenlager auf Kraftwerksgeländen sind Teil des so genannten Atomkonsens zwischen rot-grüner Bundesregierung und Energiewirtschaft. Danach werden die Wiederaufarbeitung im Ausland und die Castor-Transporte in die und aus den WAAs in das Zwischenlager Gorleben im Jahr 2005 beendet. Zur Lagerung des strahlenden Mülls müssen deshalb kommissarische Atom-Klos errichtet werden. SMV