was macht eigentlich ...die BVG?

Freidemokratisch werben

Erst klärt sie uns mit ihren Bussen über den betäubenden Einfluss der Matrix auf, jetzt ist die BVG in Sachen Antibürokratismus unterwegs. Was, wenn man die Matrix-Sonnenbrille absetzt, ja fast das Gleiche ist. Schließlich wollen auch die menschlichen Körper, die dem System als Batterien dienen, wohl verwaltet sein.

Als erste Partei überhaupt darf sich die FDP auf den breiten Werbeflächen der Berliner Busse austoben, wo bisher etwa Kinoplakate klebten: „Wir machens einfacher – Bürokratie abbauen“, so der Slogan, der zunächst für drei Monate in der Stadt herumgefahren wird. Die BVG hat extra für diese wegweisende Aussage das bisher geltende Verbot politischer Werbung auf öffentlichen Verkehrsmitteln aufgehoben. Warum das ausgerechnet die FDP-Werbung und keine Friedenskampagne schaffte, ist noch ungeklärt. Der erste Polit-Bus Berlins jedenfalls ist die Linie 148. Sie verkehrt zwischen Alexanderplatz und Zehlendorf – wird in der Innenstadt also die breite Masse, im gut situierten Außenbezirk dann doch eher die Freidemokraten-Szene, erreichen. Zielgruppendefinition leicht gemacht. Treibt die Kampagne die Antibürokraten scharenweise in die Partei, wird das Beispiel wohl bald Schule machen. Die Grünen verschönern die klassische Kreuzberg-Linie U 1 mit ihren Sonnenblumen, die CDU wird mit bedeutungsschweren Sätzen in Wilmersdorf auf die sichere Schiene setzen. Und die PDS steuert mit neuem Vorstand Richtung Osten? Vieles ist neuerdings möglich, denn: Die Matrix ist überall. SIM FOTO: BVG