Siemens doch nach Ungarn?

KAMP-LINTFORT taz ■ Der Siemens-Konzern hat in Ungarn angeblich bereits Standorte für seine nordrhein-westfälischen Mobilfunk-Werke ausgewählt. Das berichten die VDI-Nachrichten. Die Produktion könnte in die Insel Csepel, einem Industrieviertel im Süden Budapests, verlagert werden. Der Siemensstandorte für die Verlagerung stünden bereits fest, habe der Generaldirektor von Siemens Ungarn, Péter Hetényi, gegenüber Budapester Medien durchblicken lasen.

Der IG-Metall-Bevollmächtigte für den Niederrhein, Ulrich Marschner, zeigte sich überrascht. Über die Planungen sei der IG Metall nichts bekannt. Näheres werde der Gesamtbetriebsrat aber wohl in den Gesprächen mit der Siemens-Spitze in der kommenden Woche in Kamp-Lintfort hören. Der Münchner Konzern hatte mit der Umsiedlung von 2.000 Arbeitsplätzen aus den Werken Kamp-Lintfort und Bocholt nach Ungarn gedroht, wenn die beiden Betriebe nicht produktiver würden. Erste Gespräche zwischen Konzern und Betriebsrat sollen in der kommenden Woche in Kamp-Lintfort beginnen. Es gebe keine neue Sachlage, sagte ein Siemens-Sprecher. A. FLORIÉ