Waldorfschulen überwachen?

Religionswissenschaftler fordert stärkere Kontrolle der Rudolf-Steiner-Schulen

Der Angriff kam frontal. Auf der Esoterik-Pressekonferenz der Innenbehörde forderte der Berliner Religionswissenschaftler Hartmut Zinner die verstärkte Überwachung aller Rudolf Steiner-Schulen, die er in Zusammenhang mit okkultistischen Tendenzen brachte. Es müsse „genau kontrolliert werden, was in diesem ideologisch gefütterten Unterricht“ verbreitet werde.

Zwar würden die in der Tradition des 1925 verstorbenen Antroposophen stehenden Schulen „vielerorts ordentliche Arbeit leisten“, räumte Zinner ein, doch müsse von ihnen verlangt werden, endlich „zu den rassistischen Aufsätzen Steiners Stellung zu nehmen“.

Als „lächerlich und empörend“ empfindet der Sprecher der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft der Rudolf-Steiner-Schulen, Hanno Wember, diese Anwürfe: „Es hat vor drei Jahren eine Überwachung unseres Unterichts durch die Schulräte gegeben, bei der solche Tendenzen nirgends festgestellt wurden.“

Und die Auseinandersetzung mit vermeintlich rassistischen oder antisemitischen Äußerungen Steiners fände „permanent statt“. Wember: „Es gibt Sätze, die man heute so nicht mehr formulieren könnte, aber eine unabhängige Untersuchung des Gesamtwerks Steiners hat ergeben, dass solche Rassismus-Vorwürfe nicht tragen.“ mac