Angemessen teuer?

Kölns SPD-Chef Ott begrüßt die Zwangsexmatrikulation von „Langzeitstudenten“ als „statistische Bereinigung“

KÖLN taz ■ Der Streit um die Studiengebühren an der Kölner Universität geht weiter. Nachdem fast 14.000 Studierende wegen der Zwangszahlungen exmatrikuliert wurden, wird dieses Ergebnis höchst unterschiedlich interpretiert. „Das ist eine politische Bankrotterklärung der rot-grünen Landesregierung“, schimpfte Klemens Himpele vom AStA der Uni Köln. „Viele mussten ihr Studium aufgeben, weil sie es sich einfach nicht mehr leisten konnten.“

Der Kölner SPD-Vorsitzende Jochen Ott sieht das ganz anders. Er hält die „statistischen Bereinigungen“ für angemessen. „Die meisten dieser angeblichen Langzeitstudenten waren doch nur eingeschrieben, um weiterhin ein vergünstigtes Semesterticket für Busse und Bahnen zu bekommen. Und das, obwohl sie schon gut bezahle Jobs hatten und ihr Zweitstudium nur formal angemeldet hatten. Das lohnt sich nach der Studiengebühr eben nicht mehr.“

Ott betonte, dass er Studiengebühren auch grundsätzlich für sinnvoll hält. „Es ist gut, dass das Erststudium kostenlos bleibt.“ Aber wer ein zweites mache und damit seine Chancen auf einen guten Job erhöhe, müsse dafür eben auch einen finanziellen Beitrag leisten. „Wer gut verdient, soll sich auch an den Kosten seiner Ausbildung beteiligen.“ jes/füb