Fall Friedman: Justiz schweigt

BERLIN dpa ■ Im Fall des unter Drogenverdacht stehenden Fernsehmoderators Michel Friedman schweigt die Berliner Staatsanwaltschaft weiter. Zu Medienberichten, wonach eine Haar-Analyse den Kokainkonsum Friedmans belege, wollte sich Justizsprecher Björn Retzlaff gestern nicht äußern: „Wir machen derzeit keine Angaben zu Zwischenergebnissen.“ Das gelte ebenfalls für Zeitungsberichte, wonach im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen einen ukrainischen Menschenhändlerring Telefonanschlüsse des Bundestages überprüft würden. Laut Frankfurter Rundschau will die Staatsanwaltschaft Berlin beim Bundestag nach den Nutzern von 30 bis 40 Anschlüssen fragen. Im Rahmen dieses Verfahrens war Friedman unter Drogenverdacht geraten. Bundestags-Vizepräsidentin Susanne Kastner (SPD) erklärte in Bild: „Sollte sich der Verdacht erhärten, müssen die Vorwürfe gegen Abgeordnete und Bedienstete des Bundestages nach Recht und Gesetz aufgeklärt werden. Es darf nichts vertuscht werden.“