Proteste gegen Festnahmen im Iran

Studenten in Teheran verlangen die Freilassung von über 500 Kommilitonen

TEHERAN ap/afp ■ Auf Protestkundgebungen haben iranische Studenten am Sonntag die Freilassung ihrer Kommilitonen verlangt, die bei mehrtägigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften vor rund einer Woche verhaftet worden waren. Laut Polizeiangaben wurden insgesamt 520 Personen festgenommen.

Nur zehn davon seien Studenten, bei den anderen handele es sich um Randalierer, sagte Polizeigeneral Mahmus Dschapalaki der staatlichen Zeitung Iran zufolge. Studentenführer widersprachen und sagten, die meisten Verhafteten seien Studenten. Sowohl in der Universität von Teheran als auch vor dem Parlamentsgebäude protestierten Studenten und Familienangehörige gegen die Festnahmen. Mehrere Dutzend Studenten werden zudem vermisst, seit militante Anhänger der konservativen geistlichen Führung Studentenwohnheime gestürmt haben. 166 Abgeordnete verurteilten am Sonntag diese Angriffe.

Indessen haben am Donnerstag und Freitag bewaffnete Männer ein Hauptquartier der Sittenpolizei und das Lager einer regierungsnahen konservativ-islamischen Miliz angegriffen. Bei den Überfällen südlich von Teheran seien fünf Menschen verletzt worden, berichtete die regierungskritische Nachrichtenagentur Isna.