Wale werden wieder gejagt

HAMBURG afp ■ Trotz internationaler Proteste haben Norwegen und Japan gestern wieder mit der Waljagd begonnen. Rund 880 der Meeressäugetiere werden dieses Jahr durch Sprengharpunen der beiden Nationen getötet werden, sagte Thilo Maack von der Umweltschutzorganisation Greenpeace am Montag in Hamburg. Während es die norwegische Fangflotte vor allem auf die kleineren Minkwale abgesehen habe, bejagten die Japaner unter anderem die auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten stehenden Seiwale und die bis zu 18 Meter langen Pottwale. Der Meeresbiologe Maack forderte die beiden Nationen auf, sich an das internationale Moratorium von 1986 zum Fangverbot von Walen zu halten. Norwegen hatte gegen das Moratorium Protest eingelegt und begründet die Jagd unter anderem mit der Nachfrage nach Walfleisch durch die heimischen Verbraucher. Japan jagt offiziell aus „wissenschaftlichen Zwecken“. Das Land will untersuchen, ob die Wale oder die Fischfangindustrie verantwortlich sind für den Rückgang der Fischbestände in den Weltmeeren.