DIE FÖRDERUNG

Auf Defizite frühkindlicher Bildungspolitik wurden die Deutschen durch die Pisastudie Ende 2001 aufmerksam. Die 25 Prozent bedingt lesefähiger SchülerInnen, vermuteten damals Experten, waren oft Versäumnissen in Kindergarten und Grundschule geschuldet. Und die Berliner Bärenstark-Untersuchung von Abc-Schützen bestätigte: Von 26.720 getesteten Sechsjährigen benötigen 44,5 Prozent eine Sprachförderung.

Dabei besuchen 97 Prozent der Berliner Kinder Kindergarten oder Vorschule. Für Anderthalb- bis Dreijährige stehen für 1.000 Kinder 652 Plätze zur Verfügung. Nur Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit nahezu Komplettversorgung sind besser. Am schlechtesten stehen Bayern (25 Plätze für 1.000 Kinder), Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz da (je 27 für 1.000). Bund und Länder versuchen nun, die Defizite zu beheben. Kindergärten sollen pädagogisch besser werden – und mehr Kinder als bisher erreichen. Der Bund will sich das 1,5 Milliarden Euro pro Jahr kosten lassen, damit 25 Prozent der Zweijährigen eine Chance auf Ganztagsbetreuung haben. Es wäre ein kräftiger Finanzschub für die Kommunen, die bislang weit über die Hälfte der 11,3 Milliarden Euro für Elementarbildung aufbringen. Eltern finanzieren über Beiträge knapp 2,4 Milliarden. CIF