WAS MACHT EIGENTLICH ...die Love Parade?
: Auf der Stelle treten

Die ekstatischen Tanzbären aller Länder schauen mit zuckenden Beinchen auf die Hauptstadt und hoffen. Ob die größte und geilste Liebesparade des Planeten doch noch am 11. Juli durch Berlin rollt, entscheidet sich. Nur wann eigentlich? „Bis Ende der Woche.“ „Nächsten Mittwoch.“ „Also Ende nächster Woche definitiv“ (die taz berichtete geduldig). So geht das nun schon seit Wochen. Die Veranstalter und der als Retter ins Spiel gekommene Senat verschieben die Entscheidung und verschieben sie wieder.

Jetzt heißt es mal wieder, dass diese Woche bei einem abschließenden Treffen endgültig über die Zukunft des Techno-Tänzchens entschieden wird. Bla, bla, heißt es dazu aus Insiderkreisen. Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) wollte doch eigentlich nur helfen. Er konnte die traurigen Gesichter der Organisatoren nicht mehr sehen und meinte, er könne die fehlenden 700.000 Euro schon mit „Partnern aus der Wirtschaft“ ranholen.

Doch darüber muss eben noch mit Love Parade GmbH und Planetcom verhandelt werden. Die für 120 Beats pro Minute bekannten Paradenmanager lassen sich aber Zeit.

Warum auch so was überstürzen? Immer mit der Ruhe! Es reicht doch vollkommen, wenn die Entscheidung am 10. Juli wirklich feststeht. Naja, sagen wir am 11. morgens, um realistisch zu sein. Dann sind die Straßen nicht so voll! Die Veranstalter können mit Senator Wolf in aller Ruhe im Taxi zum Tiergarten fahren – und bei einer Runde um die Siegessäule mal wieder so richtig schön laut Techno aus dem Autoradio hören. SAT FOTO: AP