Bush wirbt bei Europa für Genmais

Europäer sollen „wissenschaftlich unbegründete Angst“ zugunsten Afrikas vergessen

WASHINGTON ap/rtr ■ US-Präsident George W. Bush hat die europäischen Staaten aufgerufen, ihren Boykott der Einfuhr von Genmais und anderen genetisch veränderten Agrarprodukten zu beenden. Das Import-Moratorium der EU hindere afrikanische Bauern daran, die Vorteile genmanipulierter Anbauprodukte zu nutzen und diese für den Kampf gegen den Hunger einzusetzen, sagte Bush vor dem Verband der Biotechnologen in Washington. Die EU wies den Vorwurf gestern zurück. Gegen die Konferenz demonstrierten über 1.500 Menschen. Auf Transparenten hieß es: „Ernährt die Bedürftigen, nicht die Gierigen!“

Aus „wissenschaftlich unbegründeten Ängsten“ hätten viele europäische Regierungen den Import aller neuen biotechnologisch veränderten Pflanzen blockiert, so Bush. Die USA haben sich bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen das Import-Moratorium der EU beschwert. In den USA werden gentechnisch veränderte Mais- oder Sojabohnenarten bereits in großem Maßstab angebaut.

Die US-Vorwürfe seien falsch, sagte EU-Sprecher Gerassimos Thomas. Die EU gebe siebenmal mehr für die Entwicklungshilfe in Afrika aus als die USA. Die EU konzentriere sich dabei auf langfristige Verbesserungen, damit die afrikanischen Bauern höhere Erträge erzielen könnten.