Land für Verbraucher

NRW-Landesregierung will Verbraucherzentralen erhalten. Ministerin Höhn: „Ortsnahe Angebote“

DÜSSELDORF dpa/taz ■ Das Angebot flächendeckender Verbraucherzentralen soll in Nordrhein-Westfalen erhalten bleiben. Trotz knapper Haushaltskassen werde der Verbraucherschutz in NRW nicht ausgehöhlt, sagte Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn (Grüne) gestern in einer Aktuellen Stunde des Düsseldorfer Landtags. Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern hatte am Dienstag als erste bundesweit Insolvenz anmelden müssen. Die 55 Beratungsstellen in NRW werden von Land und Kommunen mit rund 20 Millionen Euro jährlich gefördert.

Die FDP-Opposition forderte dagegen, das Netz auf den Prüfstand zu stellen. Das überdimensionierte Beratungsangebot sei „öffentlich geförderter Wildwuchs mit Geldverschwendung“, kritisierte der FDP-Abgeordnete Friedrich Wilke. Er warf der grünen Ministerin außerdem vor, die Verbraucherzentralen als ihren „verlängerten Arm“ politisch zu instrumentalisieren. Auch die CDU kritisierte eine zu große Nähe der Verbraucherzentralen zu ihrem Hauptgeldgeber. Die CDU-Abgeordnete Marie-Luise Fasse forderte die Verbraucherzentralen auf, sich um weitere Finanzquellen zu bemühen.

Höhn erteilte einer Reduzierung des Beratungsnetzes eine Absage. „Wir wollen ortsnahe Angebote.“ Die Verbraucherzentralen verzeichnen jährlich drei Millionen Kontaktaufnahmen.