Der Geldverteiler

Sigfrid Michelfelder (63) galt bis zu seiner Verhaftung Ende Februar 2002 als einer der Top-Manager der Republik und gehörte dem Präsidium des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) an. Seit Anfang der 90er arbeitete er als Vorsitzender der Geschäftsführung des Gummersbacher Anlagebauers L&C Steinmüller. Dort habe er, so seine Verteidigerin, ein Netz von Korruption vorgefunden, „in das er wie eine Fliege reingestolpert“ sei. M. sei daher „nicht Initiator der Geschehnisse, sondern Opfer der Verhältnisse“ gewesen. Tatsache ist: Er war der Schmiergeldverteiler, kassierte aber auch selber ab. Nicht nur in Köln – auch bei Geschäften in China steckte er rund eine Million Euro ein. Nach der Übernahme von Steinmüller durch die Deutsche Babcock AG 1998 wurde M. Babcock-Generalbevollmächtigter und Vorsitzender der Geschäftsführung der Babcock Borsig Power GmbH. PAB