CHRONOLOGIE DER BILDER

Am 28. April zeigt der US-Sender CBS erstmals Bilder von misshandelten irakischen Gefangenen im Abu-Ghraib-Gefängnis. Die Fotos hatte ein im Irak stationierter Soldat an einen befreundeten Soldaten in den USA geschickt, der sie an seine Vorgesetzten weitergab. Sie zeigten einen auf einem Pappkarton stehenden, verkabelten Häftling, eine Pyramide von nackten Menschen, einen Iraker mit verkabelten Genitalien sowie einen Hund, der einen bereits blutenden Menschen attackiert. Weitere Fotos von US-Armeeangehörigen, die neben nackten Häftlingen posieren, sowie das einer schwer misshandelten Leiche sind in Deutschland bislang nicht veröffentlicht worden.Am 29. April erkennt Terrie England ihre Tochter Lynndie auf einigen Bildern und erklärt, dass es sich um „dumme Kindereien“ handele. Am 30. April werden die Bilder weltweit gezeigt auch in den arabischen Sendern al-Arabija und al-Dschasira.Am 1. Mai veröffentlicht die britische Zeitung Daily Mirror Fotos von vermeintlichen britischen Soldaten, die einen Gefangenen mit einem Gewehrkolben schlagen und auf ihn urinieren. Die Echtheit der Bilder scheint schwer nachweisbar.Am 5. Mai versucht US-Präsident George W. Bush verzweifelt, im arabischen Fernsehen eine Erklärung für die Fotos zu finden, und entschuldigt sich.Am 6. Mai veröffentlicht die Washington Post neue Fotos. Sie zeigen unter anderem einen Menschen an einer Hundeleine, einen angeketteten Gefangenen mit einem Frauenslip über dem Kopf sowie Gefesselte, die nackt auf dem Boden liegen. Insgesamt sollen nach Schätzungen rund 1.800 Privatfotos existieren sowie mehrere Videofilme.Am 12. Mai bezweifelt der britische Premierminister Tony Blair vor dem Unterhaus die Echtheit der Fotos. Amnesty international erklärt, die britische Regierung bereits im Mai 2003 über Folterungen informiert zu haben. JAZ