Rot-Grün: Alle Drogen schlecht

BERLIN taz ■ Die Regierung macht Speed: Noch vor dem heutigen „Weltdrogentag“ hat das Kabinett gestern einen „Aktionsplan Drogen und Sucht“ verabschiedet. Neu: Auch legale Suchtstoffe wie Zigaretten und Alkohol stehen am Pranger. „Entscheidend ist oft nicht das Suchtmittel, sondern der Grad der gesundheitsschädlichen Abhängigkeit“, erklärte die Drogenbeauftragte der Regierung, Marion Caspers-Merk (SPD), den erweiterten Ansatz. Der Aktionsplan von 2003 löst den „Rauschgiftbekämpfungsplan“ von 1990 ab. Anders als die Kohl-Regierung will Rot-Grün vor allem vorbeugen und beraten. Die Pläne gehen von „Aufklärungsflyern“ für jugendliche Partygänger (2003) bis hin zu Tabakautomaten, die nur mit Chipkarte zugänglich sind (2007). Wichtigstes Ziel sei, so Caspers-Merk, ein anderes gesellschaftliches Klima. Auf den angeblichen Kokain-Fall Friedman angesprochen, sagte sie: „Mich stört es, wenn ein Einzelfall herausgehoben wird, ohne dass das gesellschaftliche Problem an sich diskutiert wird.“ FSE