ungarns wirtschaft

Der Tiger macht schlapp

Ungarns Inflationsrate liegt zurzeit auf dem niedrigsten Wert seit über zwanzig Jahren: Im Mai ging sie auf gerade einmal 3,6 Prozent zurück. Das ist allerdings das einzig Positive, was man derzeit über die Wirtschaft des lange als Tiger Osteuropas gepriesenen Landes vermelden kann. Andere makroökonomische Eckdaten erreichen ebenfalls Rekordwerte, jedoch negative. Ungarns Handelsbilanzdefizit kletterte in den ersten vier Monaten dieses Jahres auf 1,5 Milliarden Euro, fast um die Hälfte mehr als im Vergleichszeitraum letztes Jahr; das Haushaltsdefizit erreichte mit knapp 1,7 Milliarden Euro schon fast die Häfte des Defizits, das für das ganze Jahr 2003 geplant war. Gründe für diese Entwicklung sind neben der Weltwirtschaftskrise auch der zu starke Forint sowie ein Rückgang der Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft. Wegen der schlechten Daten hat die Regierung ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr von 4,5 Prozent nach unten korrigiert.  KV